Nr. 32

NACHHALL

vom 20.04.2023

 

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute möchte ich Elisa Gratias und Sven Böttcher für ihr liebevolles Streitgespräch über das „Team Mensch“ von Herzen danken! (Unter nachhall.net/empfehlungen verlinke ich das Video.) Zuerst war ich enttäuscht, dass Sven so zweifelnd und negativ eingestellt rüberkam – aber dann sehr erfreut, dass so eine Diskussion unter zwei „Alternativen“ möglich war.

Wir alle wünschen uns Veränderung, im Großen wie im Kleinen. Und wir alle suchen mutmachende Beispiele, denen wir folgen können. Menschen, die vorauslaufen, gibt es immer weniger – und wenn es einer wagt, sind Vorurteile und Gerüchte schnell gestreut. Wir müssen also selbst den Weg finden.

Sven hat absolut recht, wenn er fordert, dass wir Visionen für das Zusammenleben entwickeln und alle Menschen im Blick behalten müssen. Und Elisa hat genauso recht, wenn sie auf die Selbstliebe als erste Bedingung verweist. Einig sind sich, glaube ich, alle im Hinblick auf eine gewaltlose Revolution. Und den großen Wunsch nach Vorbildern.

Im Januar 2022 kurz vor dem Krieg in der Ukraine strahlte ARTE eine vierteilige Dokumentation über die Boxer-Legende Muhammad Ali aus. Ali hat gegen den Vietnam-Krieg demonstriert, indem er seinen Kriegsdienst verweigerte, dafür ein Wettkampfverbot und sogar Gefängnis riskierte. Er, der seine Gegner im Ring K.o. schlug, wollte nicht für die US-Streitkräfte werben. Aus religiöser Überzeugung lehnte Ali Gewalt ab und verdiente doch mit Boxkämpfen ein Vermögen. Dieses auf den ersten Blick unauflösliche Paradoxon spiegelt eine viel tiefere Wahrheit; und erinnert mich an das Ringen von Elisa und Sven.

Jeder Mensch, auch das von Sven Böttcher in seinem Buch Wer, wenn nicht Bill? proklamierte „Team Mensch“, braucht beide Pole: Den sportlichen Ehrgeiz hier auf Erden und die göttliche Vision für ewigen Frieden. Panzer und 100 Milliarden Sondervermögen lösen genauso wenig unsere weltlichen Probleme wie Gruppenkuscheln und Wasserreservoire! Oder doch? Oder beide gleichzeitig?

Die Wahrheit könnte wie immer in der Mitte liegen. Kompromisse haben immer einen faden Beigeschmack, mit einem Imagewechsel und der richtigen Verpackung könnten sie aber trotzdem zu einem Bestseller werden!

Mit österlichem Gruße
Paul Andersson, Herausgeber

Kriegskinder FRIEDEN Verbundenheit kfv01

Als Kriegskind werden in Deutschland erwachsene Personen bezeichnet, deren Kindheit durch den Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen traumatisierenden Erlebnisse geprägt wurden. Zwei von ihnen erheben ihre Stimme zum Krieg in der Ukraine.

Neusprech ZEITENWENDE Herkunft nzh02

Welche Schlagkraft ein einzelnes Wort erzeugen kann, wird an dem Beispiel des vom Bundeskanzler Olaf Scholz benutzten Wortes „Zeitenwende“ deutlich. Doch ist dieser Begriff zufällig oder absichtlich gewählt? – Eine Einschätzung.

Philosophie NORMALITÄT Ansehen pna03

In diesem Essay stellt der Autor sein Konzept der „Ordnung des Ansehens“ im historischen Kontext vor. Das Rätsel unserer Normalität kann mit dieser philosophische Hypothese aufgelöst werden.

Diktat DIGITALISIERUNG Widerstand ddw04

Die Autorin unternimmt den Versuch einer Ausleuchtung der im Hintergrund wirkenden Kräfte und deren zukünftige Absichten. Der erste Teil erschien im NACHHALL Nr. 31 - der zweite Teil endet mit konkreten Vorschlägen, wie wir unser Leben wieder selbst in die Hand nehmen können.

Werbung Wissenschaft Lüge wgl05

Wenn Mephisto, die bekannte Figur aus Goethes „Faust“, unsere Wirtschaftsregeln machen könnte, was würde er dann tun? Die Ergebnisse sind verblüffend und erklären einige Abläufe in unserem Wirtschaftsleben, die sonst nur schwer erklärlich wären.

Schenken KULTUR Umwandlung sku06

In diesem Wirtschaftssystem ist der Mensch auf Profitstreben ausgerichtet – wir können wieder lernen, zu schenken.

 


 

Impressum

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Redaktion (V.i.S.d.P.): Paul Andersson – redaktion@nachhall.net

Layout: jedernet GmbH; Druck: Miraprint Offsetdruck Beiner KG
Papier: GMUND no color no bleach, JUPP crääm

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