Nr. 33

NACHHALL

vom 18.05.2023

 

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

eigentlich wollte ich über Meinungsfreiheit schreiben: über Twitter, Musk und Carlson, den widersinnigen Kult um Personen und in Blasen. (Siehe mein Blog auf Substack „Im Haifischbecken“)

Jetzt bleibe ich beim Nachhall. Gestern fand in Liverpool der European Song Contest 2023 statt. Die vorgetragenen Lieder waren lautstark und wurden von einer gewaltigen Licht- und Bühnenshow begleitet. Die Sänger und Sängerinnen waren geschminkt und verkleidet, als zählte weniger die Stimme als das Erscheinungsbild. Ich wollte sofort ausschalten und das alte Lied vom Kulturverfall singen, den peinlichen Kommentator und die Inszenierung der öffentlich-rechtlichen Sender verurteilen.

Dann aber habe ich mich auf das Gute besonnen. Die Menschen wollen über Landesgrenzen hinweg gemeinsam feiern und die Sorgen des Alltags vergessen. Was früher vielleicht den Kirchen noch gelang, Alte und Junge, Reiche und Arme, Kranke und Gesunde zu versammeln, das gelingt heute fast nur noch der Musik!

Hinter dem Spektakel verbirgt sich eine große Sehnsucht nach etwas Transzendentalem. Die diesjährige Siegerin, die Schwedin Loreen, hat diesem Wunsch wohl am besten entsprochen. „Nein, ich kümmere mich nicht um sie alle / Denn alles, was ich will, ist, geliebt zu werden / Und alles, was mir wichtig ist, bist du / Du klebst an mir wie ein Tattoo“

Der Beitrag der Ukraine wirkte wie in Hollywood geboren. Ein weißer und ein schwarzer Sänger zelebrierten den Transhumanismus. Selenskyj durfte kein Grußwort sprechen. Trotzdem war die Ukraine, als Titelverteidiger und Gastgeber allgegenwärtig. Nein, ich kümmere mich nicht um sie alle!

Und Deutschland? Das Land der Dichter und Denker, der Autoingenieure und selbsternannten Vorreiter in Sachen Klima- und Coronaschutz landete auf einem guten letzten Platz. Der Bandname sagt schon alles: „Lord Of The Lost“. Europa wählt für Schweden! Alles, was ich will, ist, geliebt zu werden.

Wer erinnert sich noch an den deutschen Siegesbeitrag beim ESC 1982? Dieses harmlose Liedchen von Nicole darf gerne nachhallen: „Ein bisschen Frieden, ein bisschen Träumen / Und dass die Menschen nicht so oft weinen / Ein bisschen Frieden, ein bisschen Liebe / Dass ich die Hoffnung nie mehr verlier

Paul Andersson, Herausgeber
Muttertag, 14. Mai 2023

Freiheit WASSER Paradigmenwechsel fwp01

Wasser ist der Ursprung allen Lebens, es gehört allen und darf nicht zur Profitquelle einzelner werden. Um das Wasser, die Erde und letztendlich die Menschheit zu heilen, braucht es einen Paradigmenwechsel hin zu Denkmustern und Verhaltensweisen analog der natürlichen Kreisläufe des Wassers.

Machtstrukturen Veränderungen Literatur mvl02

Heinrich Böll war ein Pionier in der literarischen Szene, der stets mit neuen Formen experimentierte und in seinen Werken die sich verändernde Gesellschaft kritisch betrachtete. Er glaubte fest an die Kunst und die Macht der Sprache und suchte zeitlebens nach einer „bewohnbaren Sprache in einem bewohnbaren Land“.

1968 Herrschaft Befreiung 1hb03

In den fernen Zeiten, als das Establishment seine Gegner noch links verortete (und nicht wie heute „rechts“) galt Rudi Dutschke als deren charismatischer Anführer – ein Hitzkopf, Phantast, utopischer Radikalinski mit sinistrer Neigung zu Krawall und Gewalt. Das hat sich im Grunde bis heute nicht geändert – und ist doch falsch. Fünfzig Jahre nach dem Attentat auf Dutschke, mit dem auch die Hoffnung auf eine friedliche Revolution in der BRD endete, ist es Zeit, einen anderen Blick auf einen epocheprägenden Menschen zu werfen.

Poesie SPRACHE Nachhall psn33

Henne oder Ei? – Das Schiff – Eilt die Sonne nieder zu dem Abend – Die unmögliche Tatsache

Journalismus Herkunft Selbstachtung jhs05

Nur wenige DDR-Journalisten konnten ihre Karriere im vereinigten Deutschland fortsetzen. 30 Jahre später sehen sie sich erneut mit der Forderung nach „Haltung“ konfrontiert.

Freiheit Haltung Medien fhm06

Ein ARD-Beitrag zeigt exemplarisch die Begriffspolitik der Öffentlich-Rechtlichen: Freiheit ist, dem zuzustimmen, was die Regierenden für notwendig halten. Wer das nicht einsieht, gefährdet die Gesellschaft. Der MDR kehrt damit wieder zu seinen Wurzeln zurück.

Glaube Klima Wissenschaft gkw07

Ein Computermodell besteht aus Vermutungen, weil das komplexe chaotische Wettergeschehen niemals vollumfänglich gemessen werden kann.

 


 

Impressum

Herausgeber: massel Verlag, Herzog-Wilhelm-Str. 25, 80331 München
Redaktion (V.i.S.d.P.): Paul Andersson – redaktion@nachhall.net

Layout: jedernet GmbH; Druck: Miraprint Offsetdruck Beiner KG
Papier: GMUND no color no bleach, JUPP crääm

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