Nr. 36

NACHHALL

vom 10.08.2023

 

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

was kann ich Ihnen schon über Wahrheit und Lüge erzählen? Wäre es nicht vermessen sich ein Urteil zu erlauben? Was ich vielleicht erkennen kann, sind die Gewänder, in die sich Lüge oder Wahheit kleiden. Somit kommt ihrem äußeren Erscheinungsbild eine neue und wichtige Bedeutung zu.

Ich hadere ja schon seit langer Zeit mit Werbung und Marketing. Der NACHHALL verkauft sich schleppend und im Lager des massel Verlags türmen sich meine Bücher. Wo beginnen?

Die Themen dieser Ausgabe haben sich in der Gluthitze Spaniens wie von selbst gefügt. Der Urlaub mit meinen Kindern wurde zur Arbeitswoche. Und alles hat miteinander zu tun! Ich will Ihnen nichts verkaufen und dennoch muss ich (und meine Familie) von dieser Arbeit leben: Miete, Energie, Papier, Druck, Porto, etc. – alles muss bezahlt werden.

Besonders wichtig erscheint mir deshalb, dem Geld seine verführerischen Kleider zu entreißen und festzustellen, dass die Lüge dahinter faktisch nackt ist. Das paradoxe an der Erzählung ist, dass jeder sieht wie nackt der Kaiser durch die Stadt läuft, der Wahrheit aber niemand erlaubt aus dem Brunnen zu steigen. Wir alle sind abhängig vom Geld, weil wir ohne es nicht existieren könnten – und gleichzeitig weiß jeder, dass es keinen Wert hat.

Die Menschen, die uns lieb und teuer sind, können wir nicht mit Geld bezahlen. Wir können auch keine Freundschaft, Kinder oder Zeit kaufen. Obwohl die Werbung uns dies suggeriert. Wir fallen immer wieder darauf herein, doch tief in unserem Herzen wissen wir es besser. Das Glück erwischt uns, wenn wir bedingungslos teilen, lieben oder nichts tun!

Adam und Eva waren nackt, die Wahrheit ist nackt, der Kaiser aber läuft mit neuen Kleidern durchs Land. Diese „neuen“ Kleider sehen wir an jeder Litfassäule, in Millionen Anzeigen im Internet und in bunten Fernsehspots, aber sie täuschen nicht darüber hinweg, wie „grau“ die Welt in Wirklichkeit schon geworden ist. Agenten der Zeitsparkasse.

Ich will meine Stundenblume bewahren und Momo zuhören. Ich will authentisch und bescheiden bleiben. Und mit jedem Schritt, Atemzug und Besenstrich kommen wir gemeinsam dem Morgenland ein bissl näher.

Habe keine Angst!

Paul Andersson, Herausgeber

Lüge WAHRHEIT Erzählung lwe01

Während die Lüge in bunte und blinkende Gewänder gehüllt durch die Welt zieht, erscheint uns die Wahrheit oft zunächst in überraschender Verletzlichkeit.

Kurzfilm SEELEN Verbundenheit ksv02

Der Wahnsinn und das unnötige, höllische Leiden dieser Welt sind so vollkommen selbstverständlich geworden, dass wir es entweder kaum noch merken oder als gegeben hinnehmen.

Piraten GERECHTIGKEIT Freiheit pgf03

Diese Flagge steht nicht für den Tod, sondern für die Auferstehung! Nie wieder werdet ihr Sklaven der Reichen sein. Von heute an sind wir neue Menschen. Wir sind frei!

Leben REGELN Paradox lrp04

Von Menschen lernen – DESIDERATA – Das Paradox unserer Zeit – Das Momo-Manifest

Zeit MOMO Geldsystem zmg05

„Ich bin zu der Ansicht gelangt, dass unsere Kulturfrage nicht gelöst werden kann, ohne dass zugleich, oder sogar vorher, die Geldfrage gelöst wird“, schrieb Michael Ende 1986.

Wachstum GELD Kredit wgk06

Man kann besser stehlen, wenn man etwas gibt. Nach dieser einfachen Logik ist es dem Geld gelungen, sich fast die ganze Welt untertan zu machen. Das Geld – in seiner Natur ein Kredit – täuscht einen verführerischen Überfluss in der Gegenwart vor, schafft aber einen wachsenden Mangel in der Zukunft.

Traum KINDER Zukunft tkz07

Im Jahr 2044 kauften verantwortungsbewusste Eltern ihre Kinder von professionellen Firmen im Ausland ein. Dies war hygienischer, sauberer, billiger und effizienter als die Kinderproduktion in Heimarbeit.

 


 

Impressum

Herausgeber: massel Verlag, Herzog-Wilhelm-Str. 25, 80331 München
Redaktion (V.i.S.d.P.): Paul Andersson – redaktion@nachhall.net

Layout: jedernet GmbH; Druck: Miraprint Offsetdruck Beiner KG
Papier: GMUND no color no bleach, JUPP crääm

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