NACHHALL

Das Schiff

von Marie von Ebner-Eschenbach

 

 

 

Das eilende Schiff, es kommt durch die Wogen
Wie Sturmwind geflogen.

Voll Jubel ertönt‘s vom Mast und vom Kiele:
„Wir nahen dem Ziele.“

Der Fährmann am Steuer spricht traurig und leise:
„Wir segeln im Kreise.“

 

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Marie von Ebner-Eschenbach

 

Marie

von Ebner-Eschenbach

Marie von Ebner-Eschenbach, geboren am 13. September 1830 auf Schloss Zdislawitz bei Kremsier in Mähren; gestorben am 12. März 1916 in Wien, war eine österreichische Schriftstellerin und Vertreterin des Realismus. Sie zählt zu den wichtigen Erzählerinnen des 19. Jahrhunderts, wobei sich ihre Werke durch eine staatliche Weitsicht auszeichnen.

Ihr umfangreiches Werk umfasst vor allem Novellen, Erzählungen, Aphorismen und dramatische Texte, wobei vor allem ihre Novelle Krambambuli der Autorin zu weitreichender Bekanntschaft verhalf. Ihren literarischen Durchbruch erzielte sie 1880 mit der Erzählung Lotti die Uhrmacherin sowie den bis heute immer wieder neu aufgelegten Aphorismen. Eschenbachs Literatur zeichnet sich durch psychologische Genauigkeit und Einsicht aus; nach eher erfolglosen Versuchen als Dramatikerin erschloss sie sich mit der Hinwendung zur erzählenden Prosa das Feld, in dem sie schließlich auch sich stetig steigernden Ruhm erntete.